Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für mathematische Logik und Grundlagen der Mathematik
Homepage Institut Personen Vorlesungen Preprints Links

Vorlesung Modelltheorie im WS 1997/98

M. Ziegler

Zeit: Di, Fr 9-11
Ort: SR 404 Eckerstr. 1
Übungen dazu: Do 16-18, SR 318 Eckerstr. 1

Die Modelltheorie untersucht den Zusammenhang zwischen formalen Eigenschaften einer Theorie T erster Stufe und den algebraischen Eigenschaften ihrer Modelle.

Die Theorie der algebraisch abgeschlossenen Körper z.B. hat Quantorenelimination: Jede Formel ist äquivalent zu einer quantorenfreien Formel. Diese für die algebraische Geometrie wichtige Eigenschaft lässt sich mit Hilfe des Quantoreneliminationskriteriums leicht der Modellklasse ansehen.

Eine Theorie heisst aleph-0-kategorisch, wenn alle Modelle der Mächtigkeit aleph-0 (d.h. die abzählbaren Modelle) isomorph sind. Beispiel: Die Theorie der dichten linearen Ordnung. Wir werden den Satz von Ryll-Nardzewski beweisen: T ist genau dann aleph-0 kategorisch, wenn es für jedes n bis auf Äquivalenz nur endliche viele Formeln in den Variablen x1 ... xn gibt.

Der viel tiefer liegende Satz von Baldwin-Lachlan charakterisiert die aleph-1-kategorischen Theorien. Dabei wird eine Strukturtheorie entwickelt, die die Modelle solcher Theorien in ähnlicher Weise analysiert wie die algebraisch abgeschlossenen Körper (das Hauptbeispiel).

Literatur:
W. Hodges: "Model theory", Cambridge University Press, 1993
W. Hodges: "A shorter model theory." Cambridge University Press, 1997

25. Juni 1997 Markus Frick email